[O/T: Jup subbi, danke :3]

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Für einen kurzen Moment schloss sie die Lider. Hielt den Atem an, genoss die feine Brise, die ihr Fell durchwehte. Sie liebte es ⎯ womöglich mehr als alles andere. Der Wind, die Frische; etwas, das ihr keiner nehmen konnte. Und genauso sehr liebte sie es, die Welt von oben zu sehen.
Ihre schilfgrünen Iriden kamen wieder zum Vorschein, sichteten das Geschehen dort unten auf dem Grund, während Fuchsblüte selbst im dichten Blätterdach einer Esche verborgen lag. Die Aussicht war nicht einmal annähernd so imposant, wie die, die die Gipfel hoch in den Bergen bieten konnten. Doch es war das Beste, was dieser Wald besaß. Und die Kätzin weiß, wovon sie redete. Zumal sie so lange geklettert war, um auch wirklich auf einem der größten Bäume des Waldes Platz zu nehmen. Es schien, als müsste sie es einfach tun. Es war wie eine Sehnsucht. Eine Sehnsucht nach dieser Höhe. Vielleicht, weil sie ⎯ zumindest in ihrer Vorstellung ⎯ auf diese Weise ihrer Heimat am nächsten sein konnte. Nicht gänzlich, aber ein wenig.
Belebt sog die Norwegische Waldkatze die Luft ein. Am liebsten wäre sie hier für alle Ewigkeit geblieben. Doch selbst ihre Pfoten meldeten sich langsam zu Wort, nachdem diese beinahe am Einschlafen waren. Bevor Fuchsblüte von tauben Hinterläufen geplagt werden würde, erhob sie sich lieber gleich und streckte ihre Glieder. Ein letzter Blick auf die Aussicht, schon sprang die Kriegerin Ast für Ast dem Untergrund entgegen.
Eigentlich war sie keine besonders gute Kletterin. Im Gegenteil, sie war gerade mal so gut wie ein Kaninchen im Wasser. An Geschick fehlte es ihr dabei zwar nicht, doch das Verlangen von Kraft sowie Ausdauer hielt sie ziemlich auf. Jedenfalls musste sie mehr Pausen beim Erklimmen einlegen als die meisten; irgendwo am Stück hinaufzuklettern, war einfach ausgeschlossen. Wenigstens erwies sich der Weg hinunter als weitaus einfacher. Dies wurde ihr auch jetzt wieder aufs Neue bestätigt. Und trotzdem hielt die Kätzin in ihrem Hinunterklettern inne. Nicht, weil ihr die Kraft dazu fehlte. Sondern weil plötzlich schildpattfarbenes Fell in ihrem Blickfeld aufblitzte.

Rasch hielt sie auf einem niedrigeren Ast an ⎯ gerade mal zwei, drei Katzensprünge vom Waldboden entfernt ⎯ und musterte den Artgenossen, welcher dort unten ein wenig schnupperte. Ein labil gebauter Kater, keiner, der ihr bekannt vorkam. Scheinbar von einem anderen Clan, oder doch nur ein Streuner?
Fuchsblüte duckte sich ein wenig tiefer. War sie überhaupt noch auf dem BlattClan-Territorium? Ihr Blick schweifte umher. Doch, sie erkannte die Gegend, sie war wohl bis an die Grenze zum FelsenClan geklettert. War dieser Kater ein Krieger dieses Clans?
Fuchsblüte beobachtete seine Bewegungen einen stillen Moment lang, bis sie bemerkte, dass sie hier auf dieser niedrigen Höhe nicht mehr allzu verdeckt lag. Einzig einige wenige Blätter deckten ihren rostfarbenen Pelz.
Vorsichtig zwängte sich die Kriegerin also zurück zum Stamm des Baumes, um von dort aus hinunterzuklettern und stattdessen im dichten Gestrüpp unterzutauchen. Sie krallte sich fest in das massive Holz, während ihre Augen den Kater weiterhin zu beobachten versuchten ⎯ ein großer Fehler. Denn in einem Bruchteil der Unaufmerksamkeit verloren ihre Klauen kurzerhand den Halt.
Mit einem entsetzten Aufjaulen fiel sie zu Grund, konnte sich gerade noch auf alle Vieren retten. Dennoch taumelte sie letztlich zu Boden.
»Mäusedreck...« Fuchsblüte rappelte sich rasch wieder auf und schüttelte ihr von Blättern besetztes Fell durch.
Natürlich muss mir so etwas passieren. Ein leises, klagendes Miauen entfuhr ihr, während sie den kurzen Schreck zu verjagen versuchte.

› @Flammenschweif