Ich war schon auf dem freien Platz. Heute war ich sehr früh aufgewacht. Ordentlich putzte ich mich. Nur um danach alleine zu sitzen. Hoffentlich wurde bald jemand wach. @Fuchsblüte

Schwache Sonnenstrahlen fielen in den Kriegerbau hinein und kitzelten mich zart an der Schnauze. Munter zuckte ich mit der Nase, ehe meine Sinne sanft aus der Welt der Träume gezogen wurden. Ich gähnte und streckte mich ausgiebig, ließ mir beim Aufwachen gerne Zeit.
Der Tag verspricht wohl Schönes, dachte ich, als mein Blick aus dem Bau das vielversprechende Wetter entdeckte. Nichts war besser als der milde Schein der Sonne, welcher einem den Pelz aufwärmt. Auch wenn mir ebenso Stürme und Winde in irgendeiner, unerklärlichen Hinsicht ein Gefühl verleihen, das mich erfüllt.
Auf einmal nahm ich im Augenwinkel eine grau-braune Gestalt wahr. Vertieft in morgendlichen Gedanken, war sie mir zunächst nicht aufgefallen.
»Guten Morgen, Schattenfell«, begrüßte ich lächelnd und zuckte mit dem Ohr, als ich den mir bekannten Kater darin erkannte. Ein Krieger des BlattClans, ebenso wie ich.

@Schattenfell

Ich sah eine Bewegung im Augenwinkel. Doch achtete ich erstmal weiter nicht drauf. Bis ich dann angesprochen wurde. Nun schaute ich in die Richtung der Stimme und sah Fuchsblüte. Eine Kriegerin aus dem Blattclan. Guten Morgen Fuchsblüte sagte ich rein aus Höflichkeit. Normal stellte ich keine Fragen. Da ich es nicht als nötig ansah, solange sie kein Gespräch führen wollte. Also wartete ich ab.

Meine schilfgrünen Augen musterten Schattenfell für einen kurzen Moment, ehe ich entspannt näher zu ihm herübertrat. »Und, gut geschlafen?«, fragte ich aufgeschlossen und ließ mich neben ihm, mit dennoch respektvollen Abstand, nieder. Gespräche haben sich bei mir bisher immer als ziemlich vorteilhaft erwiesen, wenn es darum ging, einen guten sowie positiven Eindruck zu hinterlassen. Ob mich die Erzählungen und Meinungen in diesen Konversationen überhaupt interessierten, war ehrlich gesagt wieder eine andere Sache. Doch reichte es schließlich, wenn man wenigstens den Anschein erweckte, man würde Wert auf die Worte des anderen legen und aufmerksam zuhören. Mit der Zeit hat sich dieses Verhalten bei mir derartig eingeprägt, dass Floskeln wie 'Wie geht's?' oder 'Wie war dein Tag?' zu einer Gewohnheit geworden sind und zu jedem Austausch dazugehören - jedoch nichts als leere Höflichkeit beinhalten.

So wie immer. Und du? meinte ich knapp. Da ich nicht der redseligste war. Jedoch ließ ich das Gespräch zu. Ob es mich wirklich interessierte, wie sie geschlafen hatte, war etwas anderes. Allerdings musste das niemand wissen. Meine Fellpflege war jetzt eh unterbrochen. Im Normalfall tat ich das während einer Unterhaltung nicht. Immerhin hatte ich Anstand. Und das zeigte ich auch.

Ich hielt in meiner Fellpflege für einen kurzen Moment inne und musste leicht schmunzeln. »Tatsächlich ziemlich gut«, antwortete ich ihm und fuhr mit dem Putzen fort.
Die Antwort von Schattenfell hatte mich ein wenig amüsiert. So geheimnisvoll und nicht viel aussagend, als hätte er Angst gehabt, zu viel über sich zu verraten. Dabei glaubte ich kaum, dass dieser Kater einer Furcht je armselig zum Opfer fallen würde. Jedenfalls würde er es sich nie offen anmerken lassen. Denn bisher schien er, ein recht mutiger, vielleicht schon furchtloser Krieger zu sein mit einer Loyalität, die sich blicken ließ. Manchmal beinedete ich solch Tapferkeit anderer, wollte selbst damit geprägt sein. Doch hatte ich stattdessen gelernt, meine eigenen Fähigkeiten im Gegenzug zu schätzen und zu kennen. Womöglich war ich nicht die Mutigste oder Stärkste, die sich jeder Gefahr vor die Augen stellte. Dessen war ich mir bewusst. Jedoch nutzte ich hingegen meine Gewandheit - und ja, ehrlicherweise auch die Heimtücke, die mich ausmachte. Manch einer hätte meine Handlungen als unehrenhaft und würdelos für eine Clankatze empfunden, wären sie je ans große Licht gekommen. Aber war es nun eben mein Wesen. Ein Wesen, dass ich versteckte, um in die Gesellschaft zu passen.
Mit einem letzten Strich schloss ich die Fellpflege nun endlich ab und ließ meinen Blick gedankenlos über das Lager schweifen. Es war bewegungslos still, fiel mir auf. Dennoch genoss ich diese Atmosphäre in irgendeiner Hinsicht. Vielleicht hatte auch dies den grau-braunen Kater dazu gebracht, so früh am Morgen aufzustehen. Ich konnte es jedenfalls nachvollziehen.
Und doch musste ich die angenehme Ruhe kurzerhand unterbrechen, als meine Aufmerksamkeit auf den Anführerbau fiel.
»Ist Morgenstern etwa fortgegangen?«, fragte ich Schattenfell, den Blick jedoch weiterhin auf den Bau gerichtet.

Ich weiß es nicht. Hat der Zweite Anführer schon mit dir gesprochen? fragte ich sie daraufhin. Mit mir war nicht gesprochen worden. Dies war ein Problem. Wo war unser zweiter Anführer bloß? Ich wusste es nicht.

»Nein, leider nicht«, meinte ich kopfschüttelnd und wandte mich Schattenfell wieder ganz zu. »Ich kann nicht einmal sagen, wo genau sich dieser überhaupt aufhält...«
Ich blickte zum Rand des Lagers. Eigenartig. Dennoch glaubte ich, dass es nicht von allzu großem Ausmaß war. Sonst hätte man uns sicher sofort informiert. Vielleicht wollten die beiden Anführer niemanden großartig wecken, solange der Clan überwiegend noch im Schlaf ruhte. Aber wer wusste das schon. Meine Gedanken waren bloße Hypothesen, nicht das Geringste von Bedeutung oder Wahrheit.
»Ich hoffe jedenfalls, Morgenstern geht es gut.« Und wieder nichts als leere Worte, versteckt unter den sorgenvollen Augen, welche in die Ferne blickten.
Ich musste zugeben, dass an unserer jetzigen Anführerin nichts zu bemängeln war. Sie war durchaus gerecht und führungsfähig, keine Frage. Doch hatte mir bislang nicht viel an ihr gelegen. Womöglich fehlte schlichtweg die persönliche Verbindung zueinander.

Still nickte ich bei ihren Worten. Da hatte sie nunmal recht. Auch ich hoffte dass es Morgenstern gut ging. Mehr als abwarten konnten wir eh nicht. Kurz stand ich auf und streckte mich mit meiner vollen Länge, bevor ich mich wieder setzte.Nun, das hoffen wir alle. sagte ich ernst. Ich sah keinen Grund mich ihr zu öffnen. Dafür musste sie sich erstmal mit öffnen. Ansonsten vertraute ich ihr nur auf Akzeptanz Ebene.

Ja... alle, wiederholte ich gedanklich. Seine Worte entsprachen zwar der selbstverständlichen Erwartung des Clans jedoch nicht der Realität. Doch woher sollte er das wissen? Woher sollte es überhaupt jemand wissen? Was sich einzig in tiefen Gedanken abspielt und nicht nach außen dringt, kann die Ohren anderer schließlich nicht erreichen.
Ein sanfter Windhauch wehte durch mein Fell, ließ mich kurz die Lider schließen. Es war angenehm und ich genoss diese herrliche Stimmung des Blattfalls. Mit den bunten Baumkronen, die ihre Blätter ungehindert losließen. Loslassen war ebenso ein Stichwort, dass ich mir gerne wieder erlaubt hätte. Ich musste zugeben, dass ich die vergangene Zeit vermisste. Besonders die Anwesenheit meiner Geschwister, in der ich tun und lassen konnte, was ich wollte. Meinen Gedanken freien Lauf lassen, ohne sich darum sorgen zu müssen, wie man über mich dachte. Aber dieser Abschnitt meines Lebens konnte nicht mehr zurückgeholt werden, so sehr ich es mir auch gewünscht hätte.
Doch ließ ich diese Erinnerung an die Vergangenheit nun fallen. Es brachte nichts, darin herumzuirren und sich zu verlieren. Das Hier & Jetzt zählte, und schließlich war ich doch glücklich damit. Oder?

Dass Schattenfell nicht der Gesprächigste war, störte mich keinesfalls. Schließlich mochte auch ich gerne die Ruhe. Einfach die Umwelt beobachten und womöglich etwas wahrnehmen, was man sonst nicht entdeckte.

Morgensterns Rückkehr schien noch nicht in greifbarer Sicht zu sein. Viel mehr legte sich kahle Stille über das Lager, auch vom zweiten Anführer war keine Spur. In meinem Kopf fügte sich zugleich ungehindert etwas zusammen.
"Ich glaube, ich gehe mir mal die Pfoten vertreten, wenn es dir recht ist", wandte ich mich gemütlich an Schattenfell und streckte meine Vorderläufe ausgiebig nach vorne. Solange der Clanalltag noch nicht vollständig begann, konnte ich die freie Zeit ungestört für mich nutzen. Dabei schwirrte mir direkt ein kleiner Spaziergang in meinen Sinnen herum, der am Schluss vielleicht sogar als Erkundung endet. Ich genoss solche abwechslungsreichen Auszeiten mit großer Freude, um schlichtweg tun und lassen zu können, was ich wollte. Und wer wusste schon, ob man dabei vielleicht auf etwas Interessantes oder Bedeutsames stieß?
Ich nickte dem grau-braunen Kater neben mir zum Abschied zu und wirbelte schließlich herum. Ein wirkliches Ziel hatte ich nicht vor Augen, benötigte ich ehrlicherweise auch gerade nicht. Es war doch immer wieder spannend, einem Pfad zu folgen, der von gewisser Ahnungslosigkeit geprägt war. Ich weiß, ich war nicht unbedingt die Spontanste in allen Dingen, wollte mich lieber an einem konkreten Vorhaben orientieren. Dennoch konnte ich durchaus gerne mal einzig meinem inneren Antrieb nachgehen, vor allem wenn ich wusste, dass ich dabei jemandem besonders vertrauen konnte. Nämlich mir selbst.
Und so überschritt ich im leichten Trab die Grenze unseres Lagers, ohne daran denken zu müssen, wohin mich meine Pfoten führten.

Ich ging aus meinem Bau und zuckte mit den Ohren. Was für ein schöner Tag! Auf der Lichtung war es ziemlich still. Das kümmerte mich jedoch nicht da ich einmal die Ruhe genießen konnte. Ich setzte mich ein wenig abseits meines Baus und genoss die warme Sonne die auf meinen Pelz strahlte.
@Silberweiß

Ich blickte mich im Lager um, und sah, wie Morgenstern aus dem Bau trat. Ich schnurrte leicht und setzte mich ebenfalls in Bewegung, um zu ihr zu kommen. Meine Ohren drehten sich leicht, zuckten aufgeregt und ich setzte mich neben Morgenstern. "Wunderschöner Tag oder?", meowte ich dann schließlich und betrachtete sie liebevoll.

Ich sah Silberweiß und Miaute freudig. Ja sehr schön sogar! Schnurrte ich. Ich freute mich darüber Gesellschaft zu bekommen. Im Lager ist es ein wenig ruhig nicht? Miaute ich und sah sie freundlich an.